Projektwettbewerb Areal Vali Meisser, Davos Dorf – 1. Rang
In Zusammenarbeit mit Stefan Roggo und Christoph Widmer Architekten ETH SIA
Durch die städtebauliche Anordnung des Neubaus parallel zur westlichen Parzellengrenze und der zentralen Lage des Bestandsgebäudes werden drei großzügige neue Plätze auf zwei Ebenen geschaffen. Sie entsprechen den jeweiligen Gebäudenutzungen und gliedern gleichzeitig den Strassen- und Freiraum.
Jeder Platz wird gestalterisch durch ein Ortbetonband gefasst, das nicht nur das Gesamtareal visuell zusammenführt, sondern auch Sicherheitsaspekte berücksichtigt. Der motorisierte und fussläufige Verkehr auf dem gesamten Areal wird sensibilisiert.
Die Zugänge zu den Wohn- und Büroeinheiten sind bewusst von den stark frequentierten Plätzen abgesetzt und der angrenzenden, bereits bestehenden Wohnbebauung zugewandt. In Anlehnung an die umlaufenden Bänder der Plätze sind die Fusswege in Ortbeton geplant. Diese unterscheiden sich allerdings in ihrer Ausformulierung, sowohl durch die Einteilung der Dilatationsfugen als auch durch die bandartigen Strukturen, die sanft zu den angrenzenden Grünflächen auslaufen.
Mit einigen Gehölzen werden gezielte Akzente gesetzt. Der östliche Platz wird durch eine Bergahorngruppe gefasst. Entlang der Dorfstrasse sind Einzelbäume, wie die Grauerle und die Winterlinde, als gemischte Baumreihe mit Sitzmöglichkeiten im Schatten geplant. Im Gegensatz hierzu sind die Zugangsbereiche im Westen und Süden mit Nadelbäumen bepflanzt. Eine Lärchengruppe bringt ortstypische Aspekte wie die intensivgelbe Herbstfärbung und den frischen Austrieb im Frühjahr mit sich. Arven vermitteln auf engem Raum zwischen den Nutzungen und binden im Süden den Zugang in das Gesamtgefüge ein.
Die Umgebungsgestaltung wird stark durch den abzuwickelnden Schwerverkehr und dessen Platzanforderungen geprägt. Durch die gewählten Materialien wie Ortbeton und Schwerlastasphalt können technische und funktionale Anforderungen, wie hohe Nutzlasten, Scherkräfte und die winterliche Schneeräumung, gewährleistet werden. Gleichzeitig lässt sich durch die Materialisierung eine klare, übergeordnete Gestaltung für den Projektperimeter ablesen.
Die Beleuchtung soll nach unten gerichtet sein, um die Lichtverschmutzung gering zu halten. Der Übergang zur Strasse sowie die Parkplätze und Wege sollen mit Kandelaber ausgeleuchtet werden. Zugangs- und Vorplatzsituationen sollen mit gerichteten, entblendeten Strahlern ausgeleuchtet werden.
Auf den Dachflächen werden PV-Anlagen mit Dachbegrünungen kombiniert. Dies hat mehrere Vorteile. Frühwinterliche oder späte Schneefälle können durch eine leichte Modulerhöhung auf die begrünten Flächen abrutschen. Zudem werden unterschiedliche Standortbedingungen in der Begrünung geschaffen, was zur Schaffung von neuen Lebensräumen und dadurch zu einer erhöhten Artenvielfalt auf den Dächern führen wird. Das Regenwasser kann teilweise schon direkt auf den Dächern verdunsten oder verzögert abgeleitet werden.
Östlich vom Bestandsgebäude ist ein Dachwasserspeicher für die Waschanlage des VBD geplant. Das restliche Dachwasser aller Gebäude soll nach Möglichkeit direkt unterirdisch versickert werden.
Die Zugangswege sollen über die Schulter bzw. die offenen Fugen entwässert werden. Das Oberflächenwasser vom Vorplatz Feuerwehr sowie vom Vorplatz Werkhof im UG soll über Rinnen am Übergang von Ortbeton und Asphalt gefasst und über einen Ölabscheider in eine Retention eingeleitet werden. Oberflächenwasser vom Vorplatz VBD ist am östlichen Tiefpunkt mit zu fassen und ebenfalls zu retendieren. Laut bestehenden Kanalisationsunterlagen muss das Meteorwasser im UG gepumpt werden.