Projektwettbewerb Neubau Schulzentrum Unterland, Ruggell, 4. Rang
In Zusammenarbeit mit Carlos Martinez Architekten AG
Dem Pausenhof einer Schule obliegt als Ankommens- und Begegnungsort zu jedem Schultag eine wichtige freiräumliche Funktion. Klassisch verortet sich dieser zur Eingangszone des Schulgebäudes, trägt in seiner Ausformulierung zur aussenräumlichen Identität der Anlage bei.
Zwischen Landstrasse und neuem Schulgebäude spannt sich nordwestliche eine Platzfläche auf, der ein Grünfilter zwischen geschaltet ist. Am Ortseingang manifestieren sich zum Schulkomplex
grosszügige Grünräume mit offenen Wiesen und locker eingestreuten Hochstammbäumen. Ein Bezug zum umliegenden Landschaftsraum wird hergestellt. Flächen und Elemente des Pausenhofes bieten Raum diesen zu bespielen. Einzelbäume des Pausenplatzes und modellierte Vegetationsflächen tragen zu je differenzierter Raumbildung bei. Orientiert an den Bedürfnissen der Schüler, ergeben sich Zonen für Ankommen/ Begegnung, Spiel und Bewegung, Rückzug sowie Austausch zum Pausentreff. Temporäre Veranstaltungen können auf befestigten und offenen Belag stattfinden. Gedeckte Eingangszonen der Schule sind in Ortbeton mit nuancierter Oberflächenstruktur angelegt, die dem Entree eine besondere Wertigkeit verleihen.
Schüler gelangen zu Fuss, mit dem Velo oder ÖV zum Schulzentrum. Eine direkte Wegeanbindung zur Landstrasse führt zum Eingang ihrer Schule. Auf dem gemeinsamen Schulweg und dem Treffpunkt Pausenhof findet am Morgen sozialer Austausch statt. Ein gedeckter Bereich bietet Veloabstellmöglichkeit und bildet einen räumlichen Abschluss zum Pausenhof.
Verkehrsflächen für motorisierten ruhenden und bewegten Individual- bzw. öffentlichen Verkehr sind nordöstlich zum Schulhaus erschlossen. Abzweigend vom neuen Kreisverkehr Landstrasse führt eine Strassenschlaufe im Einbahnverkehr zu Bushalt, Drop off sowie Auto- und Töffstellplätzen. Konzeptionelle Maxime bestand in der Ausbildung einer direkten Erschliessung sowie einen möglichst geringen Versieglungsgrad der Belagsflächen zu generieren. Fahrgassen werden befestigt in Asphalt, Stellplätze mit offener Oberfläche (z.B. Schotterrasen) angelegt. Eine Anbindung an den bestehenden nördlichen Veloweg wird vorgesehen.
Flächen zu Schul- und Vereinssport verorten sich südöstlich als kompakt zusammengefasstes Freiraumthema, was unmittelbar an das Gebäude angebunden ist. Dem ortsbaulichen Fussabdruck des Gebäudes und der Erschliessungsflächen steht somit ein prägnanter offen gehaltener Freiraum gegenüber. Als zusammenhängendes Grünband, ausgehend vom Entree der Schule, über naturnah angelegte Retentionsflächen, weiter geführt zu rückwärtigen Rasen(spiel)flächen entsteht ein wohltuender Rahmen der Schulanlage. Wer sich auf sportlichem Rundweg durch die Anlage begeben möchte, ist zu einer leichten Joggingtour auf der Finnenbahn eingeladen. Die Entwässerungsplanung nach Vorgabe Trennsystem sieht vor Meteorwasser von Belags- und Dachflächen in einer Retentionsmulde zu sammeln. Im Weiteren wird eine Anbindung an den Habrütigraben vorgesehen. Begleitend zu modellierten Retentionsflächen wird ein Krautsaum mit Hochstaudenflur und einzelnen Strauchgruppen angelegt.