Projektwettbewerb Erweiterung Schulanlage Riedhof Zürich
In Zusammenarbeit mit Allemann Bauer Eigenmann Architekten, Zürich
In der bestehenden Schulanlage Riedhof bilden Architektur und Aussenraumgestaltung eine Symbiose von hoher Qualität. Eine Erweiterung der Anlage steht deshalb unter der Prämisse, diese Einheit zu respektieren und wo möglich noch weiter zu stärken. Die schutzwürdige Gestaltung sowie alle schützenswerten Elemente und Bäume bleiben dabei erhalten. Alle neuen Eingriffe orientieren sich an der charakteristischen Arealstruktur mit den nordwärts ansteigenden Geländeterrassen. Die bestehende Stützmauer entlang des Erschliessungswegs bildet mit der darüber liegenden bepflanzten Böschung eine Naht zwischen dem Bestand und den beiden nördlichen Erweiterungsbauten. Als einziger Eingriff verlängert eine einladende neue Treppe in der Mauer die Arealquerung von der Riedhofstrasse bis zur obersten Geländeebene und bindet diese an das terrassierte Freiraumsystem an. Auf der obersten Terrasse schafft das nach Osten verschobene Rasenspielfeld einen für die Gesamtanlage wichtigen Grünraum als Zäsur zwischen Bestand und Neubauten. Westlich des Spielfelds entwickeln sich neue Aussenräume um und zwischen den Erweiterungsbauten. Sie folgen mit gebäudeverbindenden Platzflächen einerseits der roth‘schen Typologie und lösen sich andernorts dezidiert von der strengen Geometrie der ursprünglichen Gestaltung. So verzahnen offene Belagsstrukturen die umgebenden Wiesenflächen mit dem zwischen den Mensa und Schulhaus aufgespannten, befestigten Pausenplatz. Im durchgehenden Kiesbett frei verlegte, polygonale Platten erlauben durch Spontanvegetation die Entstehung eines grünen Saums, der die bespielbare Pausenfläche erweitert und gleichzeitig eine ökologisch wertvolle Ausgleichsfläche ist. Lange Sitzstufen modellieren das nordwärts weiter ansteigende Terrain, ein linearer Hain aus neuen und bestehenden Bäumen und Sträuchern formt eine durchlässige Raumkante zum angrenzenden Bauland. Am neuen Pausenplatz bieten in die Gebäudevolumina eingeschriebene Hallen witterungsgeschützte Pausenbereiche, eine kreisförmige Bauminsel mit stammumfassender Sitzbank verweist auf den runden Brunnen von Alfred Roth. Dasselbe Motiv wiederholt sich am Fusse der breiten Freitreppe, die den Pausenplatz mit dem adressbildenden Eingangsplatz verbindet. Beide Plätze sind mit einer spezifischen Oberflächenstruktur von den bestehenden Asphaltbelägen differenziert. Ihre Niveaus sind über den Weg zur zukünftigen Wohnsiedlung rollstuhlgängig miteinander verbunden. Ein Eingang am Platz gewährleistet während der Schulzeiten zusätzlich den direkten Liftzugang im Schulhaus und im Mensagebäude. Die Veloabstellplätze sind entlang der Strassenfassade auf Schotterrasen angeordnet. Der Schülergarten befindet sich auf dem Dach des Schulhauses.Im Südwesten formt der auf dem Dach der neuen Doppelsporthalle angelegte Allwetterplatz zusammen mit dem bestehenden Hartplatz eine Sportterrasse über der Riedhofstrasse. Westseitig vorgelagert liegt der Eingangsplatz zum Bibliothekspavillon, der wie Schule und Mensa über eine gedeckte Pausenhalle betreten wird. Abgesehen von der Materialisierung analog dem Eingangs- und Pausenplatz fügt sich auf diesem oberen Niveau die neue Gestaltung zugunsten der Gesamtwirkung ganz in die geometrische Formensprache von Roth ein. Die aus dem Terrain ragenden Fassaden der Halle sind von einer baumbestandenen Wiese umgeben, auf Strassenebene ist der Eingang zur Sporthalle als breiter Läufer ausgebildet. Auch hier bildet eine die gesamte Gebäudelänge einnehmende Vorhalle den Übergangsraum zwischen Innen und Aussen und schafft eine der Nutzung angemessene Öffentlichkeit. Halle und Wiese sind wiederum mit einer offenen Belagsstruktur verzahnt und bieten dem Publikum bei Sportanlässen einen angenehm schattigen Aufenthaltsbereich. Die freistehende gewendelte Treppe dient als short-cut zum Allwetterplatz.